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Gäste sind selten fair – Was Rezeptionisten aushalten müssen – Beobachtungen vom AICR-Elite-Nachwuchswettbewerb “Receptionist of the year”

Ellena Brückner vom Mandarin Oriental München ist Rezeptionistin des Jahres 2016 (Foto: Carsten Hennig)

Frankfurt/Main – 06. Dezember 2016
Mr Bellaby und Mr Lambert, diese Namen sollten sie sich merken. Tauchen diese Gäste an ihrem Desk auf, gibt es Ärger. Mindestens einmal im Jahr. Der eine vermisst seine angeblich sündhaft teure Rolex, der andere verlangt lautstark nach seinem Gepäck. Solche Gästen sind selten fair und nachsichtig mit ahnungslosen Rezeptionisten.

Ellena Brückner vom Mandarin Oriental München ist Rezeptionistin des Jahres 2016 (Foto: Carsten Hennig)

Zum Glück ist diese unangenehme Situation nur gespielt – beim jährlichen Elite-Nachwuchswettbewerbe “Receptionist of the year” der internationalen Vereinigung AICR. Das Rollenspiel muss weltweit von engagierten Aspiranten bewältigt werden. Dabei sind einerseits die Probleme mit Kreativität (Tipp: Schicken Sie Mr Lambert per Taxi zu seinem Meeting vor und senden das benötigte Gepäckstück per zweiter Droschke nach) und empathischer Servicequalität (Hinweis: Mr Bellaby´s Luxusuhr lässt sich vielleicht von geschulten Sicherheitskräften doch noch im Zimmer wiederfinden, vielleicht im Badezimmerschrank) zu lösen. Und Ruhe zu bewahren. Wer hierbei seine Souveränität verliert gerät aus dem Tritt.

Was sich täglich in tausenden Hotels so oder so ähnlich zutragen könnte ist zentrale Prüfungsaufgabe für jährlich Dutzende Front-Office-Agents weltweit. Die AICR – die führende Vereinigung der FO-Professionals – siebt so die Besten der Nachwuchselite aus. Nach den jeweiligen Landesausscheidungen treten die jungen Leute im internationalen Finale gegeneinander an; im Frühjahr 2017 in Paris.

Für Deutschland ist die glamouröse Ellena Brückner, 24-jährige Herzdame aus dem Mandarin Oriental München, als “Rezeptionistin des Jahres 2016” dabei. Ihre herzhaft vorgetragene Präsentation und fachlich gekonnte Beantwortung etlicher Fachfragen – in englischer Sprache – überzeugte die kritische Jury und brachten irgend einen deutlichen Vorsprung ein.

Voraussetzungen für eine Aussicht auf das Siegertreppchen bei diesem erbarmungslosen Wettbewerb sind eine fundierte Ausbildung (haben etliche), empathische Intelligenz (bringen wenige mit) und ein gerüttelt Maß an grenzenloser Kreativität (hat Seltenheitswert). Man muss bereit sein, sich mutig über Grenzen hinweg zu setzen und mit endloser Veranlagung zu Anthroposophie (“Man muss Menschen mögen”) jeden noch so ungehaltenen Gast liebevoll zu betreuen.

Die gesteigerten Leistungen der Teilnehmer des “Roty 2016” verdeutlichen die Leistungskraft der Nachwuchselite in einem zentralen Arbeitsfeld der Tophotellerie. Neben dem “Azubi Contest” der Selektion Deutscher Luxushotels und den Bundesausscheidungen des Dehoga ist der “Roty” der AICR ein wichtiger Gradmesser für Ausbildungsqualität und Fachkenntnisse in der Branche.

Nachholbedarf gibt es, dies wurde ebenso deutlich, bei Schulungen über Sicherheitskonzepte in der Hotellerie sowie tiefergehende Fachkenntnisse entscheidender Key-Performance-Indikatoren wie ARR, Occupancy und Revpar.

Die Siegerinnen des “Receptionist of the year”-Wettbewerbs 2016 der AICR Deutschland:
Platz 1: Ellena Brückner, Mandarin Oriental München
Platz 2: Rebecca Daum, Pullman Berlin Schweizerhof
Platz 3: Lisa Bauer, Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München

Jury:
Miriam Ziemer, Präsidentin AICR Deutschland
Lily Julieth Vargas, Rezeptionistin des Jahres 2015
Monika Kesting
Peter Hochstein
Thilo Riemann
Carsten Hennig

Weitere Informationen: www.aicr-gemany.de