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Arbeiten, wie und wann ich will: Was Flexibilität für Bewerber im internationalen Vergleich bedeutet 

Arbeitszeitflexibilität zählt für 40 Prozent der Arbeitnehmer zu den Top-3-Kriterien bei Karriereentscheidungen – Für 26 Prozent der Bewerber ist die Option von Gleitzeit am wichtigsten, dicht gefolgt von ortsunabhängigem Arbeiten oder Home-Office – Selbst zu entscheiden, wann und wo sie arbeiten, ist für Frauen und Männer fast gleichermaßen wichtig

Wien, 11. September 2017 –
Die Sehnsucht nach mehr Selbstbestimmung, was Arbeitszeit und Arbeitsort angeht, hat im vergangenen Jahr weltweit deutlich zugenommen – und Angebote zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung gehören inzwischen vielerorts zum Unternehmensalltag. In vier der fünf größten Arbeitsmärkten (China, USA, Australien und Großbritannien) ist ein Trend erkennbar: Immer mehr Bewerber nennen Arbeitszeitflexibilität als einen der drei wichtigsten Motivationsfaktoren für ihre beruflichen Entscheidungen. Innerhalb nur eines Jahres nahm die Anzahl dieser Bewerber in China um 30 Prozent zu in den USA um 29 Prozent und in Australien um 21 Prozent. Das ist ein Ergebnis der Studie “Global Candidate Preferences”, für welche der Personaldienstleister Manpower Group Solutions 14.000 Berufstätige in 19 Ländern befragt hat.

Viele Jahre wurde in Unternehmen eine Kultur gelebt, in der die Anwesenheit der Mitarbeiter mehr Bedeutung hatte als die eigentliche Arbeitsleistung. Heute hingegen glauben zwei Drittel (63 Prozent) der Arbeitnehmer nicht mehr, dass sie für ihre Arbeit unbedingt zu festen Zeiten an ihrem Schreibtisch im Unternehmen sitzen müssen.

Dabei sind die persönlichen Gründe für eine flexible Arbeitszeitgestaltung von Land zu Land ganz unterschiedlich. In Indien träumt jeder dritte Berufstätige (35 Prozent) wegen langer Anfahrtszeiten und Staus in den Städten vom Home-Office. In Japan möchte mehr als jeder vierte Arbeitnehmer (28 Prozent) gerne flexibel zwischen Früh- und Spätschichten wählen können. In China wiederum ist der Wunsch nach Sabbaticals oder längeren Berufspausen dreimal so hoch wie anderswo – das rasante Unternehmenswachstum lässt viele Arbeitnehmer im Reich der Mitte nach Ruhe und Entspannung suchen. In Deutschland gehören vor allem Gleitzeit (26 Prozent) und Home-Office in Vollzeit (24 Prozent) oder anteilig (15 Prozent) zu den wichtigsten Instrumenten bei der Arbeitszeitflexibilisierung.

Die Arbeitgeber reagieren bereits auf diese Entwicklungen: Mehr Unternehmen als jemals zuvor bieten flexible Arbeitszeitmodelle an. Die flexible Arbeitszeitgestaltung bedeutet für die Unternehmen möglicherweise einen entscheidenden Vorteil bei der Rekrutierung und langfristigen Bindung gesuchter Fachkräfte. Arbeitgeber, Recruiter und Personalverantwortliche können dem Wunsch ihrer Mitarbeiter nach Flexibilität mit zahlreichen kurzfristigen und langfristig geplanten Maßnahmen entgegenkommen”, so Erich Pichorner, Geschäftsführer der Manpower Group Österreich. “Dazu zählen zum Beispiel ergebnisorientierte Anreizsysteme, moderne Technologien, Beschäftigungsmodelle, die Zusammenarbeit fördern, oder die Förderung von Potenzialen neuer Fachkräftepools.”

Ob Babyboomer oder Millennial – alle wollen flexibel arbeiten
Der Wunsch nach mehr Arbeitszeitflexibilität ist unabhängig vom Alter und Geschlecht der Mitarbeiter. Jede Generation, egal ob Babyboomer oder Millennial, hat aus unterschiedlichen Gründen den Bedarf nach mehr Flexibilität. Dabei ist zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten Frauen (55 Prozent) und Männern (45 Prozent) in weltweit mittlerweile fast gleichermaßen wichtig.

Besonders spannend: Der Wunsch nach mehr Flexibilität bei der Arbeit hat inzwischen auch die Chefetagen erfasst. Je höher ein in Vollzeit tätiger Arbeitnehmer in der Hierarchie angesiedelt ist, desto ausgeprägter ist häufig auch sein Wunsch nach Home- Office beziehungsweise nach der Möglichkeit, ortsunabhängig zu arbeiten.

Arbeitszeitflexibilität einer der Top-3 Motivationsfaktoren
Verblüffend ist zudem die Geschwindigkeit, mit der der Wunsch nach flexibleren Arbeitsmodellen gestiegen ist. Im Schnitt benannten 38 Prozent der weltweit Befragten Arbeitszeitflexibilität als eine der drei wichtigsten Motivationsfaktoren für ihre beruflichen Entscheidungen. Dieser Anteil stieg innerhalb von nur einem Jahr in China um 30 Prozentpunkte, in den USA um 29 Prozent und in Australien um 21 Prozent.

Dass die Arbeitszeitflexibilität so an Bedeutung gewonnen hat, hängt mit einer Vielzahl von Faktoren zusammen, darunter die Präsenz international tätiger Unternehmen, die Zusammensetzung der Belegschaft (etwa eine große Anzahl an Millenials), die Arbeit von Gewerkschaften, der Einfluss von Technologiefirmen auf den Arbeitsmarkt und natürlich wirtschaftliche Gründe wie die Arbeitsmarktentwicklung.

Die Wegbereiter flexibler Arbeitsmodelle waren internationale Unternehmen und Technologiefirmen. Mittlerweile haben auch viele andere Arbeitgeber auf die Entwicklung reagiert. Mehr Unternehmen als je zuvor bieten Flexibilisierung an. “Im Wettbewerb um die besten Fachkräfte ist dies besonders wichtig”, sagt Erich Pichorner. “Die Möglichkeit, seine Arbeitszeit zum Beispiel im Rahmen eines Gleitzeitmodels frei einteilen zu können, ist bei Bewerbern mit vergleichbaren Jobangeboten häufig das Zünglein an der Waage, sich für den einen oder den anderen Arbeitgeber zu entscheiden.”

Die Studie “Global Candidate Preferences” basiert auf den Antworten von fast 14.000 Arbeitnehmern zwischen 18 und 65 Jahren aus 19 Ländern weltweit. Die Studie wurde im Auftrag von ManpowerGroup Solutions im vierten Quartal 2016 durchgeführt. Eine Infografik und den Bericht mit detaillierten Studienergebnissen erhalten Sie unter: https://www.manpower.at/dokumente/whitepaper_arbeiten_wie_und_wann_ich_will.pdf