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Brauchen wir ein Einwanderungsgesetz gegen den Fachkräftemangel?

Berlin, 29. November 2017 –
Immer mehr Hoteliers und Gastronomen stehen vor dem Burn-out: Auch Einschränkungen bei Speisekarten und Öffnungszeiten entlasten Betriebsinhaber und -führer im Gastgewerbe kaum noch. Die prekäre Personalsituation sorgt in ganz Deutschland für Stress, Unwohlsein und finanziellen Folgen bis hin zu Betriebsaufgaben. Nun sprach der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, das aus was viele auch im Gastgewerbe denken: „Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, das die zurzeit sehr komplizierten Zugangsbestimmungen etwas klarer darstellen muss. Ein Gesetz, dass den Focus auf berufliche Bildung legt und auf diejenigen, die bereits im Beruf tätig sind.“

Just in Hotels und Restaurants arbeiten seit jeher viele Migranten – und wenn es irgendmöglich ist auch zunehmend Flüchtlinge. Doch Geflüchtete in ein ordentliches Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis zu bringen – oder nach einer Lehre dauerhaft anstellen zu dürfen – ist für viele Arbeitgeber derart schwierig, dass es leichter ist, ganz andere Arbeitskräfte aus dem Ausland, z.B. Indonesien, einzufliegen. HOTELIER TV hat darüber mehrfach berichtet.

Ohne Einwanderungsgesetz drohe sich der wachsende Fachkräftemangel zu einer Wirtschaftsbremse zu entwickeln, sagte ZDH-präsident Wollseifer dem Fernsehsender „Phoenix“. Gerade in Berufen, in denen der Mangel an Fachkräften besonders hoch sei sei es wichtig, dass auch außerhalb der EU die Möglichkeit bestehe, Fachkräfte und Ausbildungswillige anzuwerben. Was im Handwerk Fakt ist, lässt sich auch im Gastgewerbe beobachten.

Das Gastgewerbe sorgt weiterhin für einen Beschäftigungsrekord.  Zum Stichtag 30. Juni 2017 arbeiteten im Gastgewerbe fast 40.000 mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte als ein Jahr zuvor. 2016 zählte die Bundesagentur für Arbeit 1.026.371 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, ein Jahr später 1.065.500. In den vergangenen zehn Jahren hat das Gastgewerbe damit fast 300.000 (297.509) neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen, ein sattes Plus von 38,7 Prozent (Gesamtwirtschaft: +19%).

Mehr: http://www.dehoga-bundesverband.de/branchenthemen/fluechtlingsintegration/ 

Worauf Arbeitgeber bei der Beschäftigung von Flüchtlingen achten sollten
https://www.business-wissen.de/artikel/fluechtlinge-einstellen-worauf-arbeitgeber-bei-der-beschaeftigung-von-fluechtlingen-achten-sollten/?ref=nl