Hamburg, 25. Juli 2017 –
Die deutsche Wirtschaft krankt am Fachkräftemangel. Rechtsanwältin Güler Dogan hat ein Rezept dagegen: Wenn Vakanzen nicht mehr mit inländischen Kandidaten besetzt werden können, muss im Ausland rekrutiert werden. Mit dem Thema hat sie schon lange zu tun, und zwar von der juristischen Seite: Sie beschafft deutsche Aufenthaltstitel für Fachkräfte aus dem Ausland. Viele Fachkräfte wollen nach Deutschland, und deutsche Arbeitgeber suchen händeringend Fachkräfte. Das ist vielversprechend, aber der Informationsbedarf ist auf beiden Seiten groß.
“Fachkräfte wissen nicht, dass es oft viel leichter ist, einen Aufenthaltstitel zu bekommen, wenn sie noch im Heimatland sind. Die Arbeitgeber hingegen bemühen sich meist nur um Fachkräfte, die sich schon in Deutschland aufhalten. Wenn hier ein Umdenken stattfindet, profitieren alle.” sagt Güler Dogan, Rechtsanwältin für Zuwanderungs- und Aufenthaltsrecht und Mitgründerin der Vermittlungsplattform www.employland.de. Die Gründung von Employland war für sie eine logische Konsequenz, als der heutige Geschäftsführer Hans-Christian Bartholatus ihr die Partnerschaft vorschlug. “Ich stelle alle Anträge ohne Umwege bei den richtigen Stellen und berate die Arbeitgeber über Fördermittel für Deutschkurse.”
Geschickte Personalplanung
“Deutschkenntnisse, bürokratischer Aufwand und Kosten sind Argumente, die ich immer wieder als Hindernisse für die Auslandsrekrutierung höre.” berichtet Frau Dogan. Genau hier setzt Employland an. “Wenn Deutschkenntnisse von Beginn an nötig sind: Schauen Sie sich die Deutsch-Zertifikate an, die die Fachkräfte auf Ihrem Employland-Profil hochgeladen haben. Oder planen Sie etwas langfristiger und knüpfen Sie Ihren Anstellungs-Vertrag an ein Deutschzertifikat. Genauso wie es jetzt schon selbstverständlich ist, mit Studenten Verträge zu schließen, die an den zukünftigen Bachelor geknüpft sind.” Auf Wunsch übernimmt Employland den gesamten juristischen Aufwand, vom Visum für ein Vorstellungsgespräch bis zum Aufenthaltstitel und der Anerkennung der Qualifikation. Nicht alle juristischen Erfordernisse müssen vor dem Arbeitsantritt geklärt sein. Oft können Ärzte oder Ingenieure schon im Unternehmen eingesetzt werden, bevor eine Anerkennung vorliegt und später nach deren Erreichung in die volle Verantwortung ihres Jobs einsteigen.
Wachsender Talentpool
Auf der Plattform können sich deutsche Arbeitgeber unverbindlich registrieren und aus einem wachsenden Talentpool von internationalen Fachkräften wählen. Sie finden eine große Brandbreite an Branchen und Qualifikationen vor. In den letzten drei Monaten haben sich 1.000 Fachkräfte mit ihren detaillierten Profilen angemeldet. Nicht immer fällt überhaupt bürokratischer Aufwand an. Es gibt Fachkräfte aus Europa, die keinen Aufenthaltstitel benötigen und Fachkräfte aus Drittländern, die in Deutschland ihr Studium abgeschlossen haben und daher keine Anerkennung benötigen. Unternehmen, die nicht sofort fündig werden, können Suchaufträge einrichten und werden per E-Mail benachrichtigt, sobald sich ein passender Kandidat registriert hat.
Kalkulierbare Rekrutierungskosten
Für Fachkräfte ist die Vermittlung kostenlos. Arbeitgeber zahlen bei Arbeitsantritt des Kandidaten zehn Prozent des ersten Bruttojahresgehalts. Damit ist die Einstellung deutlich günstiger als beispielsweise die Teilnahme an Jobmessen ausländischer Hochschulen oder der Einsatz von Headhuntern. Durch das Festpreisangebot für die juristischen Erfordernisse ist auch der bürokratische Aufwand im Voraus kalkulierbar.
Globale Talentsuche muss für HR zum Tagesgeschäft werden
Bartholatus: “Der Mittelstand will in diesem Jahr 500.000 neue Jobs schaffen (DIHK, 23.05.2017). Bei über 1 Million offenen Stellen im ersten Quartal 2017 (IAB, Stellenerhebung, 9.5.2017) ist der Fachkräftemangel zum Top-Risiko für die deutsche Wirtschaft geworden und bereits heute Verursacher von Umsatzeinbußen in Höhe von jährlich 50 Milliarden Euro (EY, Mittelstandsbarometer, S. 23, 16.1.2017), Tendenz steigend. Der internationale “War for talents” hat längst begonnen. Das haben die meisten Unternehmen in Deutschland leider noch nicht mitbekommen. Erste Unternehmen bieten heute bei der Einstellung Deutschkurse an. In fünf Jahren wird das ein Muss sein, damit die natürliche Fluktuation der Belegschaft nicht die Existenz gefährdet.”
Das Unternehmen: Hans-Christian Bartholatus bewies bereits als Gründer von mobile.de, das 2004 an eBay verkauft wurde, Expertise im Aufbau von digitalen Plattformen. www.employland.de wird in Deutschland gehostet. Sitz des Unternehmens ist Hamburg.