Berlin, 16. Februar 2017 –
Die Raubüberfälle auf Hotels nehmen weiter zu, immer öfter werden Hotelmitarbeiter mit Waffen bedroht, wie zuletzt erneut in Norderstedt bei Hamburg. Gestern nachmittag stürmten zwei Maskierte ein Hotel und richteten eine Schusswaffe auf den Rezeptionisten. Der 51-Jährige gab laut Polizei einen dreistelligen Geldbetrag heraus. Die Sofortfahndung mit mehreren Streifenwagen und Hubschrauber blieb erfolglos.
Solche Raubüberfälle nehmen in ganz Deutschland zu, da Hotels als besonders ungesichert gelten. Meist geht es sehr schnell und die maskierten Täter können entkommen. So sucht nun die Berliner Polizei mit Aufnahmen aus einer Überwachungskamera nach einem Täter, der im vergangenen Herbst ein Haus in der Hauptstadt ausgeraubt haben soll.
Was müssen noch alles passieren, damit sich mehr tue, fragte sich der auf Hotelsicherheit spezialisierte Branchenexperte Ulrich Jander. Er rät zu Adhoc-Maßnahmen:
- Alle Eingangstüren (auch rückwärtig vom Parkplatz und Lieferanten-/Personaleingänge) nach 22/22:30h absperren und erst per Klingelruf öffnen
- Aktive Kameraüberwachung an allen Eingängen, in der Lobby, an der Rezeption und ggf. auch Gängen im Hotel
- Bargeld-Bestände in Tresore mit Zeitschließautomatik vertrauen; dies am Eingang mit Türschild kenntlich machen
- Mitarbeiter in Deeskalation und Erster Hilfe schulen
- Betroffene Mitarbeiter von Betriebsarzt und ggf. fachlicher Hilfe (u.a. Weißer Ring) betreuen lassen