Las Vegas, 21. November 2017 –
Hotelsicherheit bekommt eine ganz andere Bedeutung: Als Anfang Oktober ein Attentäter aus einer Suite des von MGM betriebenen Mandalay Resorts in Las Vegas 59 Menschen erschoss und hunderte verletzte, was Hotelexperten schnell klar, dass offenbar die Sicherheitsvorkehrungen zu lax gewesen sein mussten. Der Schütze hatte etliche Schnellfeuergewehre unbemerkt in das Hotel bringen und sich tagelang unentdeckt auf seine furchtbare Tat vorbereiten können. Nun werden mehrere Sammelklagen gegen den Hotelbetreiber MGM angestrengt, wie US-Medien berichten.
Eine der Sammelklagen, der sich 450 Betroffene angeschlossen haben sollen, zielt auf die öffentlichen Sicherheitsschwächen in dem Megahotel. Warum sei nicht aufgefallen, dass Stephen Paddock (der Attentäter) zehn Koffer mit Schusswaffen und Munition in seine Suite gebracht habe. Den Juristen geht es um die Vorhersehbarkeit von Straftaten. Vor sieben Jahren war MGM Resorts just deshalb verurteilt worden, als ein Ehepaar aus Kalifornien in einen derer Hotels angegriffen worden war. Nun soll vor Gericht geklärt werden, ob das Mandalay-Massaker „vorhersehbar“ war, d.h. Hotelmitarbeiter mehr oder weniger deutliche Hinweise zu einer Straftat übersehen hatten.
Der Ausgang des Verfahrens wird in der Hotellerie mit Spannung erwartet, da möglicherweise ein Präzedenzfall mit weitreichender Wirkung geschaffen werden könnte. Bislang galt es, Hoteliers nicht für das Verhalten ihrer Gäste haftbar machen zu können. Auch fehlende nationale (und internationale) Standards in Sachen Hotelsicherheit bleiben weitgehend unbeachtet. Sollte ein Gericht einer der Klagen gegen MGM Recht geben, würde sich dies wohl drastisch verändern.