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Kleine und mittlere Unternehmen haben Nachholbedarf bei Sicherheit und Gesundheit – Berufsgenossenschaften und Unfallkassen geben Handlungshilfen für die ganzheitliche Prävention

Berlin, 21. Dezember 2017 –
In vielen Unternehmen laufen derzeit die Planungen für das kommende Jahr. Ein Thema sollte 2018 auf jeden Fall auf der Tagesordnung stehen, insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU): Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Das empfehlen die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Rahmen ihrer neuen Kampagne „kommmitmensch“. Der Grund: Die Hälfte der in KMU Beschäftigten findet, in ihrem Unternehmen werde zu wenig dafür getan, dass sie gesund bleiben und sicher arbeiten können. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Umfrage im Zusammenhang mit der Präventionskampagne. Kleine und mittlere Unternehmen schneiden in punkto innerbetriebliche Kommunikation, Beteiligung, Betriebsklima, Fehlerkultur, Führung sowie Sicherheit und Gesundheit schlechter ab als große Unternehmen. Dies spiegelt sich auch in der betrieblichen Unfallquote wider, die in KMU vergleichsweise höher ist als in sehr großen Betrieben.

Ziel: Prävention als selbstverständliche Haltung
“Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit stellen Unternehmen mitunter vor komplexe Herausforderungen. Da hilft es, wenn man auf die Unterstützung von Fachleuten bauen kann. Großunternehmen haben es da naturgemäß leichter als Kleinbetriebe, da sie eigene Fachleute beschäftigen können”, sagt Helmut Ehnes, Präventionsleiter bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI). Die in der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) organisierten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen zeigen im Rahmen der Kampagne kommmitmensch auf, welchen Stellenwert Sicherheit und Gesundheit für den erfolgreichen Unternehmensbetrieb haben und dass sich die Investition in die Prävention auch betriebswirtschaftlich lohnt. “Unser Ziel ist es, dass die Präventionskultur zur selbstverständlichen Haltung von Führungskräften wird und in deren tägliches Handeln einfließt. Dafür brauchen sie einfache und verständliche Ansätze”, verdeutlicht Ehnes.

 

Einfache Handlungshilfen für Verantwortliche
Wie können Verantwortliche in KMU die Arbeit in ihrem Betrieb sicher und gesund gestalten und ihre Mitarbeiter in die Präventionsmaßnahmen einbeziehen? Tipps gibt die neue Broschüre “Selbstverständlich sicher und gesund” (www.kommmitmensch.de / Menüpunkt: kommmitmenschen). Die darin gesammelten Checklisten, Diskussions-Anregungen und Arbeitsmaterialien sind speziell auf die Belange kleiner und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten. Mittels einfacher Handlungshilfen werden die Führungskräfte motiviert, Schritt für Schritt in jenen sechs Handlungsfeldern aktiv zu werden, die zentral für eine gute Präventionskultur sind: Kommunikation, Beteiligung, Betriebsklima, Fehlerkultur, Führung sowie Sicherheit und Gesundheit.

Führungskräfte stärker einbinden
Auch eine neue Seminarreihe zu den sechs Handlungsfeldern der Kampagne soll die Verantwortlichen dabei unterstützen, eine ganzheitliche Präventionskultur in ihrem Unternehmen zu entwickeln oder bestehende Ansätze zu verbessern. “Wenn wir es schaffen, die Führungskräfte stärker ins Boot zu holen, kommen wir unserer ‘Vision Zero’, einer Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, ein deutliches Stück näher”, so Helmut Ehnes.