Saarbrücken, 21. Februar 2017 –
Erneut schaden NGG-Funktionären dem Image des Gastgewerbes nicht unerheblich: In einem Video wird eine ehemalige Hotelmitarbeiter interviewt, die von Ausbeutung und Betrug spricht. Dazu wird die Schlagzeile gestellt: „Die ‚Lebenswirklichkeit‘ im Gastgewerbe oder nur ein ‚Einzelfall‘?“
Das Videointerview wurde anonymisiert, die Authentizität lässt sich nicht überprüfen. Bei Youtube wurde dies von Mark Baumeister von der NGG Saar hochgeladen.
Warum das Gastgewerbe in Pauschalverdacht gerät, wird lapidar dargestellt: „Oft“ würden Mitarbeiter beim Entgelt betrogen, Tarifverträge missachtet und Ruhepausen nicht eingehalten. Wie „oft“ oft sein soll, bleibt unbeantwortet.
Mitten im Wahlkampf wird deutlich, wie tief auch bei der NGG Saar der Argwohn gegenüber Arbeitgebern im Gastgewerbe tief sitzen muss. Obwohl viele Unternehmer in der Branche neue Jobs schaffen und um ein besseres Image kämpfen, legt man es auch bei dieser NGG-Zweigstelle darauf an, einen kollateralen Imageschaden durch solche Veröffentlichungen hinzunehmen.
Zudem wird die Behauptung aufgestellt, durch eine wöchentliche Arbeitszeitregelung wolle man „Arbeitszeitverstöße legalisieren“. Davon kann auch bei kritisch-neutraler Betrachtung nicht die Rede sein; die Umstellung der Arbeitsdeckelung vom monatlichen auf ein wöchentliches Höchstmaß soll lediglich der nötigen Flexibilität dienen, wie es vom Dehoga-Präsidenten Guido Zöllick als oberstes Wahlkampfziel propagiert wird.
Aus Reihen der NGG sind immer wieder pauschale Verunglimpfungen des Gastgewerbes zu vernehmen. Zuletzt blockierte die Gewerkschaft auch dringend benötigte Änderungen bei den Ausbildungsinhalten. Die Novellierung der Lehren im Gastgewerbe sind 15 Jahre nach ihrer letzten Überprüfung überfällig.