Brüssel, 08. Februar 2017 –
Die europäische Tourismusnachfrage steigt weiterhin und erweist sich trotz Sicherheitsfragen als beständig. Das durchschnittliche Wachstum ist im Vergleich zum Vorjahr (+5 % in 2015) gesunken, was durch den Reiserückgang in einigen Destinationen aufgrund tragischer Ereignisse verstärkt wurde. Die meistbesuchte Region der Welt hieß 2016 620 Millionen Touristen willkommen, was im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2015 einem Anstieg von 2 % entspricht.
Laut des aktuellen Berichts der European Travel Commission “Europäischer Tourismus – Trends und Aussichten”(“European Tourism – Trends & Prospects”) meldete die Mehrheit an Destinationen ein gesundes Wachstum während der letzten Monate von 2016. Island bleibt weiterhin die Destination mit dem stärksten Wachstum (+40 %), gefolgt von der hervorragenden Leistung von Zypern (+20 %) und der Slowakei (+19 %) aufgrund verbesserter Flugverbindungen und Besuchen außerhalb der Saison. Bulgarien (+16 %) verzeichnete ebenfalls ein robustes Wachstum, während andere Destinationen, wie Serbien und Portugal (beide +13 %), für Schnäppchenjäger zunehmend an Attraktivität gewinnen. Im Gegensatz dazu machen sich Sicherheitsfragen in den Besucherzahlen in der Türkei (-31 %) und Belgien (-14 %) bemerkbar, während ein starker Schweizer Franken die Tourismusleistung der Schweiz schwächt (-2%).
“Europäische Destinationen sind sich der Notwendigkeit bewusst, in einem Sektor wettbewerbsfähig zu bleiben, der sich zügig den unterschiedlichen Bedürfnissen von Reisenden aus etablierten und aufstrebenden Märkten anpasst. Nur durch ein erhöhtes Engagement und intensivere Kooperation seitens der europäischen Tourismusbehörden wird Europa ein wettbewerbsfähiges Reiseziel bleiben und erfolgreich Inboundreisen stärken”, kommentierte Eduardo Santander, Executive Director der ETC.
Europas große Quellmärkte fördern weiterhin Wachstum
Der europäische Reiseverkehr bleibt weiterhin stark von intraregionaler Nachfrage abhängig. Mehrere Destinationen meldeten ein zweistelliges Wachstum aus Deutschland und Frankreich, was auf stabile Wirtschaftsbedingungen in der Eurozone zurückzuführen ist. In Großbritannien konnte auch ein schwächeres Pfund die Reisenachfrage nicht beeinträchtigen, wobei beinahe eine von zwei europäischen Destinationen ein zweistelliges Wachstum von diesem Markt meldete. Die Anzahl von Besuchern aus Russland verbesserte sich schrittweise. So wurde ein beachtlicher Anstieg für Destinationen im Mittelmeer- und Ostseeraum verzeichnet. Russische Touristenströme werden im Verlauf von 2017 voraussichtlich mit Aufwertung des Rubels wachsen.
Die Anzahl der US-amerikanischen Besucher in Europa stieg 2016 um 8 % (etwa 27,4 Millionen), was einem starken Dollar zu verdanken ist, der die wirtschaftlichen Bedingungen sowie günstige Flugpreise begünstigte. Dennoch bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend aufgrund des Rückzugs der neuen US-Administration von der Globalität fortsetzen wird. Insgesamt ist das chinesische Wachstum (+2 %) im Vergleich zu 2015 zurückgegangen, da aufgrund von Sicherheitsfragen von Europareisen abgeraten wird.