Berlin, 29. Juni 2017 –
Smartphones sind in den vergangenen Jahren zu einem richtigen Reisebegleiter geworden. Viele Urlauber bedenken dabei nicht, dass öffentliche WLAN-Netze, deren Sicherheitsniveau dem Nutzer oft unbekannt ist, zum Einfallstor für Cyber-Kriminelle und Schadprogramme werden können. Die Polizeiliche Kriminalprävention, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Deutsche Reiseverband haben gemeinsam Empfehlungen erarbeitet.
Vor dem Einloggen in ein öffentliches Netzwerk sollte sich der Nutzer möglichst über das Sicherheitsniveau des Hotspots erkundigen. Außerdem sollten Reisende darauf verzichten, sensible persönliche Daten einzugeben, beispielsweise zum Einloggen in E-Mail-Konten, in soziale Netzwerke oder beim Online-Banking. Bei freiem WLAN riskiert man, dass diese Daten von Cyber-Kriminellen missbraucht werden. Fremde WLAN sollten nur mit einem VPN (virtuelles privates Netzwerk) genutzt werden.
Die Polizei rät, beim bargeldlosen Bezahlen mit dem Smartphone vorsichtig zu sein und entsprechende Sicherheitseinstellungen vorzunehmen. Im Falle von Verlust oder Diebstahl kann mit sicheren Passwörtern und PINs größerer Schaden verhindert werden, wenn das Smartphone schnell gesperrt wird.
93 Prozent der Deutschen verzichten im Urlaub nicht auf ihre Mobilgeräte (Quelle: Auto Europe). Fotos und Videos aus den Ferien lassen sich mit einem Smartphone in Echtzeit an die Familie und Freunde schicken. Meist werden dazu öffentliche WLAN-Netze von Hotels, Flughäfen oder Restaurants genutzt. Das wissen auch Datendiebe und sind in Urlaubsregionen verstärkt aktiv. Nicht nur Passwörter sind in Gefahr, sondern auch persönliche Daten. Der technische Aufwand, um an diese Informationen zu gelangen, ist gering. Damit es im Urlaub kein böses Erwachen gibt, empfiehlt G-Data Mobilgeräte bereits frühzeitig vor Reisebeginn umfassend abzusichern und gibt wichtige Reisetipps.
„Öffentliche WLAN-Hotspots in Hotels, Flughäfen, Restaurants oder Bars sind häufig nur unzureichend geschützt. Kriminelle können mit geringem technischen Aufwand sensible Daten in diesen Netzwerken stehlen“, erklärt Tim Berghoff, G-Data-Security Evangelist. „Auf Reisen sollte eine VPN-Lösung im Einsatz sein, um den Datenverkehr eines Mobilgerätes vor neugierigen Blicken abzuschirmen.“
Darauf ist während des Urlaubs zu achten:
- WLAN-Hotspots: Immer mehr Hotels und Cafés bieten kostenloses WLAN an. Das ist praktisch – und riskant zugleich. Über ein solches Netzwerk können Kriminelle mit einfachen Mitteln E-Mails mitlesen oder wichtige Daten wie Kreditkarteninformationen oder Passwörter ausspionieren. Tipp: Bankgeschäfte im Netz und Online-Shopping-Touren auf die Zeit vor oder nach der Reise verschieben.
- Internet-Café: Auf fremden Computern hat man keinen Überblick über die Sicherheitseinstellungen oder einen eventuellen Malware-Befall. An PCs im Internet-Café oder der Hotel-Lobby sollte man sich nicht in sensible Accounts einloggen und, wenn möglich, im Private- oder Inkognito-Modus des Browsers surfen, der keine Daten speichert. Nach der Sitzung aus allen Konten wieder ausloggen und die Surfdaten löschen.
- Software: Sicherheitssoftware ist eine gute Wahl, um Cyberkriminellen die Arbeit zu erschweren. Im Urlaub sollte die mobile Sicherheitslösung auch dabei helfen, ein verlegtes oder gestohlenes Geräte zu orten und sensible Daten aus der Ferne zu löschen.
- Apps: Apps sollten bereits vor dem Urlaub auf dem aktuellen Stand gebracht werden. Durch Updates werden eventuelle Sicherheitslücken geschlossen.
- Sperrcodes und Passwörter: Eine PIN oder eine andere Form von Sperr-Code für den Bildschirm von Mobilgeräten erhöht die Sicherheit und erschwert es Langfingern das Gerät zu nutzen und an Daten zu gelangen. Schon mit einer vierstelligen PIN haben es Diebe schwer: Bis alle 10.000 Kombinationsmöglichkeiten durchprobiert sind, dauert es eine ganze Weile. Zahlreiche Geräte blockieren nach einer gewissen Zahl an Falscheingaben weitere Versuche.
- Soziale Netzwerke: Vorsicht mit öffentlichen Urlaubs-Postings in einem sozialen Netzwerk. Kriminelle erstellen aus solchen Daten eine Karte, auf der vorübergehend unbewohnte Häuser vermerkt sind. Die schönsten Urlaubserinnerungen sollten deshalb erst nach der Rückkehr bei Facebook und Co. hochgeladen oder privat an Freunde und Familie verschickt werden.
- Funknetze deaktivieren: Bluetooth- und WLAN-Funktionen sollten abgeschaltet sein, wenn sie nicht benötigt werden, denn sie machen ein Gerät angreifbar.
Diebstahl im Urlaub: Geld weg, Papiere weg – Entspannung weg – So können Urlauber sich schützen
Eben noch ganz entspannt durch den Urlaubsort gebummelt, plötzlich der große Schreck: Das Portemonnaie ist weg, und mit ihm Bargeld, Pässe und Bankkarten. Doch mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen können sich Urlauber schützen, so das Infocenter der R+V Versicherung.
Diebstahl im Urlaub ist kein Einzelfall. Besonders Menschenansammlungen sind bei Taschendieben beliebt. “Auf dem Markt, in der Schlange vor dem Museum oder am Bahnhof fällt es nicht so schnell auf, wenn Diebe auf Tuchfühlung gehen – und sie können bequem im Gedränge verschwinden”, sagt Michael Urban, Schadensexperte beim R+V-Infocenter.
Vorsicht vor Tricks
Häufig arbeiten die Diebe aber auch mit Tricks. Sie rempeln ihre Opfer beispielsweise an oder bekleckern sie mit Eis. Dadurch sind sie abgelenkt, während ein Komplize Portemonnaie, Handy oder Kamera aus der Tasche zieht.
Touristen sollten deshalb immer möglichst wenige Wertsachen dabei haben und diese sicher verstauen. “Es ist auf keinen Fall sinnvoll, dass alle Familienmitglieder ihre Sachen in einem Rucksack oder einer Handtasche deponieren. Denn das wäre für die Diebe ein echter Jackpot”, so R+V-Experte Urban. Bargeld, Kreditkarten und Ausweise sollten lieber getrennt aufbewahrt werden, zum Beispiel verteilt auf unterschiedliche abschließbare Innentaschen.
Sofort EC- und Kreditkarte sperren
Wenn Urlaubern trotz aller Vorsichtsmaßnahmen der Geldbeutel gestohlen wird, sollten sie möglichst schnell alle EC- und Kreditkarten sperren lassen, um größere Schäden zu vermeiden. Am besten die entsprechenden Telefonnummern bereits vor dem Urlaub im Handy abspeichern oder notieren und getrennt vom Geldbeutel aufbewahren. Für die meisten Karten gilt inzwischen der einheitliche Sperrnotruf 116 116, im Ausland in der Regel zusammen mit 0049, der Ländervorwahl Deutschlands.
Zudem ist es wichtig, bei der örtlichen Polizei Anzeige zu erstatten. “In einigen Fällen bekommen die Bestohlenen den Schaden über ihre Versicherung ersetzt. Die Hausratversicherung springt beispielsweise ein, wenn Diebe die Handtasche gewaltsam entreißen, Gewalt androhen oder die Tür des Hotelzimmers aufbrechen”, sagt R+V-Experte Urban. Er rät zudem, im Vorfeld Kopien aller Ausweise und Papiere anzufertigen – das erleichtert das Wiederbeschaffen.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
- Wer unterwegs ist, sollte nur das nötigste Bargeld dabei haben und lieber eine Notreserve im Hotelsafe aufbewahren. In vielen Zimmern gibt es inzwischen kleine Safes mit Geheimzahl. Aber: Der Koffer im Hotelzimmer ist kein sicherer Aufbewahrungsort.
- Besser als im normalen Portemonnaie ist Bargeld bei Ausflügen in einem Brustbeutel oder einer Gürteltasche aufgehoben. Scheine passen in Schuh oder Büstenhalter.
- In einigen Ländern empfiehlt es sich zudem, immer einen kleinen Bargeldbetrag griffbereit zu haben, falls jemand mit einem Messer droht.
- Geheimzahlen gehören auf keinen Fall in das Portemonnaie.
- Wertvoller Schmuck und Armbanduhren ziehen Diebe an. Deshalb ist es sinnvoll, beides ganz zu Hause zu lassen.
- In einigen Städten werden Handtaschen von Zweirädern aus im Vorbeifahren weggerissen – Frauen sollten sie deshalb lieber auf der von der Fahrbahn abgewendeten Seite tragen. Auch hier gilt: nur das Nötigste mitnehmen.
- In Restaurants Handtasche oder Rucksack nicht über die Stuhllehne hängen. Diebe könnten unbemerkt hineingreifen.
- Wer mit dem Auto oder Mietwagen unterwegs ist, sollte darin ebenfalls keine Wertsachen liegen lassen – schon gar nicht sichtbar. Während der Fahrt Fenster lieber zu lassen sowie Türen und Kofferraum verschließen. Diebe könnten sonst beispielsweise an einer roten Ampel die Wertsachen einfach aus dem Auto entwenden.