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Müssen wir Azubis in Hotellerie und Gastronomie mehr bezahlen? Aufschwung geht an Nachwuchs vorbei – Lohn für Köche zu niedrig

Berlin, 05. Januar 2018 –
Durchschnittlich verdienen Koch-Azubis zwischen 669 und 784 Euro im Monat – zu wenig? Eine aktuelle Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) legt dar, dass man als Lehrling im Einzelhandel, in Werkstätten oder beim Bau erheblich mehr verdient. Die Frage stellt sich erneut: Werden Auszubildende in Hotellerie und Gastronomie zu schlecht entlohnt?

 

Hotel Emoji - Hospitality Leaders - Chef

In Westdeutschland nahmen die Vergütungen 2017 in den Berufen „Restaurantfachmann/-frau“ und „Koch/Köchin“ um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu (von 765 auf 784 Euro), womit der Anstieg in etwa dem westlichen Gesamtdurchschnitt entsprach. In Ostdeutschland wurden die Vergütungen in diesen Berufen dagegen überdurchschnittlich erhöht, und zwar um jeweils 3,6 Prozent (von 646 auf 669 Euro). Deutlich schwächer war die Vergütungssteigerung in West und Ost im Beruf „Fachmann/-frau für Systemgastronomie“ mit jeweils 1,7 Prozent (jeweils von 772 auf 785 Euro).

Insgesamt sind die Azubi-Vergütungen im vergangenen Jahr überraschend schwach gestiegen. Die durchschnittliche Bezahlung erhöhte sich nur um 2,6 Prozent auf 876 Euro pro Monat. Im Zeitraum 2012 bis 2016 lag das Plus den Angaben zufolge noch bei 3,4 bis 4,5 Prozent pro Jahr.

Zwischen den Ausbildungsberufen bestanden 2017 erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Besonders hoch lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im Handwerksberuf Maurer/Maurerin mit monatlich 1.095 Euro im gesamtdeutschen Durchschnitt. In Ostdeutschland fielen die Beträge allerdings mit 915 Euro deutlich niedriger aus als in Westdeutschland mit 1.110 Euro. Hohe tarifliche Vergütungen wurden beispielsweise auch in den Berufen Mechatroniker/Mechatronikerin (gesamt: 1.043 €, West: 1.047 €, Ost: 1.023 €), Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen (einheitlich: 1.028 €) und Industriekaufmann/-frau (gesamt: 1.004 €, West: 1.008 €, Ost: 942 €) gezahlt. Vergleichsweise niedrig waren die tariflichen Vergütungsdurchschnitte 2017 zum Beispiel in den Berufen Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin (einheitlich: 693 €), Bäcker/Bäckerin (einheitlich: 637 €), Florist/Floristin (gesamt: 617 €, West: 622 €, Ost: 587 €) sowie Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin (einheitlich: 518 €).

Studie im Überblick: https://www.bibb.de/de/73539.php