Berlin, 26. Februar 2017 –
Der Tourismus brummt noch, aber die Umsätze wachsen zu langsam: Die Hotellerie in Berlin tut sich immer noch schwer damit, richtig Geld zu verdienen. Im vergangenen Jahre kam sogar ein Negativsaldo heraus: Der Umsatz der Beherbergungsbetriebe stieg zwar nominalem 1,6 Prozent, aber fiel inflationsbereinigt (real) um -0,2 Prozent. Gleichzeitig wurden Jobs gekürzt: -0,8%, wie das Statistikamt des Landes mitteilte.
Auch zum Jahresanfang stehen die Hauptstadthotels unter Druck: Bei einer durchschnittlichen Belegung von 60 Prozent, einer Durchschnittsrate von gerade einmal 81 Euro und einem Revpar von 48 Euro bleibt man deutlich unter den Vergleichswerten der Hotellerie in ganz Deutschland.
Auch der anhaltende Boom im Tourismus (31,1 Millionen Übernachtungen 2016, +2,7%, immer mehr Gäste aus dem Ausland!) kann offenbar die Schwierigkeiten zu höheren Logiserlösen nicht lösen. Berlin ist und bleibt einfach zu billig. Der Zuwachs and neuen Hotels u.a. von Motel One wird dem Hotelmarkt weiter zusetzen, zumindest den behäbigen Hoteliers, die ihre altbackenen Konzepte noch immer nicht überdacht haben.
Zwar sind längst innovative Konzepte wie etwa von Moxy in Berlin Kult. Aber trendige Privatdomizile in coolen Lagen wie in den Szeneviertels Prenzlauer Berg und Friedrichshain nahmen überhand: Zuletzt waren bei Airbnb über 11.700 Wohnheimen mit mehr als 34.400 Schlafplätzen buchbar. Zum Vergleich: Zuletzt gab es rund 800 kommerzielle Beherbergungsbetriebe mit insgesamt rund 136.000 Betten.
Hotelgesellschaft – Anteil markengebundener Zimmer
AccorHotels 13%
InterContinental 7%
Grand City 6%
Motel One 6%
Carlson Rezidor 5%
NH Hoteles 4%
Steigenberger 4%
Novum 3%
A&O 3%
Leonardo 3%
Quelle: Deloitte-Analyse