Berlin, 10. Mai 2017 –
Immer mehr Gäste, immer mehr neue Hotels: Der Hotelmarkt Deutschland erreichte in den vergangenen stets neue Rekordwerte. Und auch für dieses Jahr sind positive Wachstumsprognosen zu verzeichnen. Damit ist der Wachstumspfad für immer mehr neue Jobs in Hotellerie und Tourismus geebnet.
Europa wurde 2016 von 615 Millionen internationalen Touristen besucht, welches ein moderates Wachstum gegenüber 2015 darstellt. Im bisherigen Jahresverlauf scheint die Nachfrage auf geringe Weise von jüngsten Ereignissen beeinflusst zu sein.. Das Sicherheitsgefühl bleibt aber von oberster Bedeutung für kontinuierliches Wachstum. Die Prognose für 2017 ist trotz Gegenwind in Anbetracht Sicherheitsbedenken, Ungewissheit in Zusammenhang mit dem “Brexit” und einer möglichen politischen Neuausrichtung der US-Administration optimistisch.
Laut dem neusten Bericht der Europäischen Tourismuskommission mit dem Titel “Tourismus in Europa – Trends & Prognosen” verzeichneten fast die Hälfte der im Bericht erfassten Reiseziele im bisherigen Jahresverlauf 2017 ein zweistelliges Wachstum der Touristenzahlen. Mit +54 Prozent verzeichnete Island das stärkste Wachstum, gestützt auf einen starken Ausbau der Passagierkapazität auf Transatlantikstrecken. Zypern (+26%), Portugal (+25%) und Malta (+23%) konnten saisonale Schwankungen erfolgreich ausgleichen. Sehr erfolgreich waren auch Bulgarien (+19%), Finnland (+18%) und Estland (+13%), unberührt von Sicherheitsbedenken, die gegenüber anderen europäischen Reisezielen vorgebracht werden. Die Schweiz (+3%) konnte ihre Attraktivität als Winterreiseziel zum Vorteil nutzen und den vergangenen Trend umkehren, während die Türkei (-8%) den Abwärtstrend fortsetzt, der seit 2015 zu beobachten ist.
Der innereuropäische Tourismus spielt weiterhin eine wesentliche Rolle für zukünftiges Wachstum
Die meisten im Bericht erfassten Reiseziele verzeichneten ein deutliches Wachstum der Touristenzahlen aus den größten europäischen Märkten (Deutschland und Frankreich), angetrieben von der fortgesetzten Erholung der Eurozone. Trotz Unsicherheit angesichts möglicher Auswirkungen des Ausstiegs Großbritanniens aus der Europäischen Union sind die Touristenzahlen aus diesem Markt weiterhin solide.
Mehrere Reiseziele melden bereits einen Anstieg der Touristenzahlen aus Russland: Island (+157 %), Zypern (+122 %) und die Türkei (+88 %). Insgesamt wird davon ausgegangen, dass sich der Ausreiseverkehr aus diesem Markt verbessert, auch durch die für 2017 erwartete Erholung des Rubels.Nach einem starken Anstieg der Touristenzahlen aus den USA in 2016 (+6 %) ist die Prognose für ein weiteres Wachstum in 2017 optimistisch. Eine positive Konjunktur und ein starker US-Dollar gegenüber europäischen Währungen werden erwartungsgemäß mehr Amerikaner zu einer Reise auf die andere Seite des Atlantik anregen. Ein besonders frühes chinesisches Neujahr hat im bisherigen Jahresverlauf 2017 zu einem Anstieg der Touristenzahlen aus China geführt. Im Vorfeld der Hochsaison wird davon ausgegangen, dass der derzeitge Trend wieder abflacht.
Deutschland erneut führend in Europa und weltweit auf Platz zwei als Standort für internationale Verbandskongresse
Zum dreizehnten Mal in Folge gelangt Deutschland beim jährlichen Ranking der International Congress & Convention Association (ICCA) auf den ersten Platz im Vergleich der europäischen Tagungs- und Kongressdestinationen. Weltweit liegt Deutschland erneut auf Rang zwei hinter den USA. Demnach fanden in Deutschland im vergangenen Jahr 689 der für das Ranking erfassten internationalen Verbandskongresse statt – ein Plus von rund drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Vergleich der städtischen Ziele blieb Berlin erfolgreich unter den Top 5-Städten weltweit und in Europa. Mit dem vierten Platz im aktuellen Ranking schaffte es die deutsche Hauptstadt in den vergangenen sechs Jahren fünf Mal, in der Spitzengruppe der europäischen Städteziele zu landen. Erfolgreiche Platzierungen im weltweiten Vergleich erhielten auch München und Hamburg (Rang 22 beziehungsweise 25) sowie Frankfurt (Platz 43) und Leipzig (Rang 48). Zum positiven Ergebnis Deutschlands im ICCA-Ländervergleich trugen darüber hinaus weitere Städte bei, darunter Dresden, Köln, Stuttgart, Düsseldorf, Nürnberg und Heidelberg.
Nachfrage und Zimmerpreise steigen: Der boomende Hotelmarkt weckt auch das Interesse immer größerer Investorenkreise
Deutschland wird als Urlaubsland immer beliebter. Die Übernachtungszahlen stiegen 2016 zum siebten Mal in Folge auf rund 450 Millionen. Weil die Zimmer der Businesshotels ebenfalls seit Jahren gut belegt sind, haben sich Hotels zu gefragten Immobilieninvestitionen entwickelt. Mit 4,9 Milliarden Euro hat der deutsche Hotelinvestmentmarkt 2016 ein Rekordergebnis erzielt und das Volumen vom Vorjahr um knapp zwölf Prozent übertroffen. Und auch in diesem Jahr sind Budgethotels wie Luxushäuser bei Investoren beliebt.
Die Hotelbranche in Deutschland rechnet 2017 mit weiter steigenden Zimmerpreisen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des „Sentiment Report Hotelmarkt Deutschland“ von Engel & Völkers Hotel Consulting und HQ Plus. Demnach wird für die Hotelzimmerpreise in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Stuttgart und Dresden im laufenden Jahr ein durchschnittlicher Anstieg von sechs Prozent auf 120 Euro erwartet. „Die positive Stimmung auf Seiten der Hoteliers für 2017 bestätigt, dass sich Deutschland als einer der attraktivsten Märkte in Europa etabliert hat“, sagt Andreas Ewald, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Hotel Consulting GmbH.