Glasgow, 07. Juni 2017 –
Vermehrtes Videospielen bekannter Titel hilft Studenten dabei, die richtigen Kommunikations- und mentalen Anpassungsfähigkeiten zu entwickeln, die an der Universität letztlich zum Erfolg führen. Das haben Wissenschaftler der University of Glasgow nun in einer neuen Forschungsarbeit ermittelt.
Bekannte Spieletitel
“Moderne Games fordern vom Spieler oft, anpassungsfähig, erfinderisch zu sein und multiple Wege zu finden, um eine Aufgabenstellung zu lösen”, erklärt Studienautor Matthew Barr. Dass Videospiele häufig den Erwerb von Fähigkeiten verbessern, ist bekannt und wird bereits beim Militär eingesetzt. Dass das Zocken in und vor der Studienzeit Hochschüler hingegen zu besseren Studenten macht, ist neu.
“Die Art und Weise wie Spiele gestaltet werden, ermutigt zum kritischen Denken und reflektierten Lernen. Das sind häufig erwünschte Attribute von Studenten”, so Barr. Im Experiment an der University of Glasgow wurde beobachtet, ob Studierende ihre Fähigkeiten in einem Zeitraum von acht Wochen verbessern konnten. Eine Gruppe spielte während der beobachteten Zeit regelmäßig zuvor ausgesuchte Videospiele, wie etwa “Borderlands 2”, “Minecraft”, “Warcraft III” oder “Team Fortress 2”. Die andere Gruppe diente zur Kontrolle.
Umdenken an Hochschulen
Die Gruppe, die regelmäßig Videospiele gespielt hatte, zeigte am Ende der Testphase deutlich verbesserte Fähigkeiten in Kommunikation, Einfallsreichtum und Anpassungsfähigkeit. “Diese Erkenntnisse suggerieren, dass auf Games basierendes Lernen eine Rolle in der Hochschulbildung spielen muss. Meine Studie ist wahrscheinlich das, was so manches Elternteil nicht hören will”, sagt Barr. In der Forschungsarbeit zeigt sich zudem, dass bestimmte Fähigkeiten durch die Videospiele sogar in sehr kurzer Zeit erworben werden können.