Berlin, 30. Juni 2017 –
Nach der Brandkatastrophe in London mit Dutzenden Toten wächst die Furcht auch in Deutschland. Unlängst wurde in Wuppertal ein Hochhaus zwangsgeräumt, die alte Fassade als brandgefährlich gilt. Und nun stehen auch Hotel-Hochhäuser im Fokus, so zum Beispiel das Radisson Blu Hotel Erfurt. Hierbei werden vor allem Dämmstoffe überprüft. Dies dürfte in Kürze in ganz Deutschland Schule machen.
„Hotelbetreiber sollten sich zügig mit den Immobilienpartnern in Verbindung setzen, um alle Unterlagen über die Fassadengestaltung zusammen zu tragen“, rät der auf Hotelsicherheit spezialisierte Marktexperte Ulrich Jander. „Wenn dann die Feuerwehr vor der Tür steht und mit Zwangsschließung droht, gucken bestimmt viele Hoteliers dumm aus der Wäsche.“ Tatsächlich greifen immer öfter Amtspersonen hart durch, da sie die eigene Amtsträgerhaftung fürchten; werden Versäumnisse bei der Brandschutz-Kontrolle nachgewiesen, drohen empfindliche Strafen.
Brandschutz in Hotels ist ein Dauerbrenner im Hotelmanagement. Regelmäßige Evakuierungsübungen und Überprüfungen der passiven Brandschutz-Einrichtungen sollten erfolgen, so Jander. Zudem seien Elektroanlagen im Gebäude, in der Küche und auch ältere Elektrogeräte wie betagte Minibars, Waschmaschinen und Trockner zu checken. Defekte von sog. weißer Ware sind die häufigsten Brandursachen – oft mit fatalen Folgen für Gäste und Mitarbeiter.