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Konjunkturumfrage Herbst 2017: Gastgewerbe mit gutem Sommergeschäft – Fachkräftemangel und hohe Betriebskosten belasten – Branche fordert von neuer Bundesregierung flexibles Arbeitszeitgesetz und gleiche Steuern für Speisen

Berlin, 10. November 2017 –
Das Gastgewerbe beurteilt die abgelaufene Sommersaison mehrheitlich positiv, so die Zahlen der heute veröffentlichten Dehoga-Konjunkturumfrage. Auch die Erwartungen für das anstehende Winterhalbjahr sind optimistisch. Doch trotz positiver Grundstimmung beklagen 31,5 Prozent der Hoteliers und 42,3 Prozent der Gastronomen Ertragsrückgänge. Als Hauptproblemfelder nennen die Unternehmer die immer schwieriger werdende Personalgewinnung, steigende Betriebskosten und eine Flut bürokratischer Auflagen und starrer gesetzlicher Vorgaben.

Mit Blick auf die aktuellen Sondierungsgespräche von Union, FDP und Grünen forderte Dehoga-Präsident Guido Zöllick: „Für unsere arbeitsintensive Branche wären konsequenter Bürokratieabbau, eine Reform des lebensfremden Arbeitszeitgesetzes und gleiche Steuern für Speisen ein Zukunftsprogramm und ein Ausweis von mehr Wertschätzung.“ Das Gastgewerbe, das zu den größten Wirtschaftsbranchen des Landes gehört, ist überdurchschnittlich arbeitsintensiv. Seit 2012 sind die Arbeitskosten laut aktueller Studie des IW Köln schneller gewachsen als die Produktivität.

Geschäftslage:
Die Mehrheit der Gastronomen zieht trotz des mittelmäßigen Sommers ein positives Fazit. Vor allem die starke Binnennachfrage sorgt für weiterhin gute Geschäfte. So beurteilen 49,8 Prozent (Vorjahr 46,6 Prozent) der Befragten ihre Geschäftslage im Sommer als gut, 37,9 Prozent (Vorjahr 38,3 Prozent) als befriedigend. 70,2 Prozent (Vorjahr 68,2 Prozent) der Unternehmen konnten ihre Umsätze stabil halten oder ausbauen.

Ähnlich positiv, analog zum Vorjahresniveau, bewertet die Hotellerie die Geschäftslage in den Sommermonaten. So berichten 65,3 Prozent (Vorjahr 68,6 Prozent) der Befragten von einer guten und 29,3 Prozent (Vorjahr 26,1 Prozent) von einer befriedigenden Geschäftslage. Deutschland bleibt als Reiseland attraktiv, auch der Geschäftsreiseverkehr zeigt sich weiterhin stark. 79,1 Prozent (Vorjahr 80,7 Prozent) der Betriebe konnten ihren Umsatz erhöhen bzw. stabil halten.

Geschäftserwartungen:
Insgesamt prognostizieren 42,7 Prozent (Vorjahr 43,5 Prozent) der Befragten in der Gastronomie für den Winter 2017/18 bessere Geschäfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 13,3 Prozent (Vorjahr 12,9 Prozent) erwarten schlechtere Geschäfte. Wachstumsimpulse erhoffen sich die Betriebe durch ein gutes Weihnachts- und Silvestergeschäft.

Die Erwartungen der Hotellerie fallen ähnlich optimistisch aus: 40,0 Prozent (Vorjahr 43,3 Prozent) der Befragten erwarten bessere Geschäfte. Lediglich 12,9 Prozent (Vorjahr 11,5 Prozent) gehen von schlechteren Geschäften aus.

Prognose:
Nach den Zahlen des statistischen Bundesamtes setzten die Betriebe der Branche von Januar bis August 2017 nominal 3,5 Prozent (real 1,5 Prozent) mehr um als im Vorjahreszeitraum. Die Frühjahrsprognose des DEHOGA Bundesverbandes ging ursprünglich von einem Umsatzplus von nominal 2,0 Prozent aus.