Hamburg, 05. Februar 2018 –
Wie Katz und Maus: Köche und Kellner liegen im Dauerclinch. Kaum eine Schicht ohne Gemaunze, Gezeter und Garstigkeiten. Warum nur ist das so? Gastro-Comedian „Gastronomicus“ aus Hamburg, fragt sich treffend auch: „Wieso halten sich viele Köche für was besseres, verlangen mehr Respekt als sie geben und mehr Rücksicht als sie verdienen?“
Das sei „Abteilungsrassismus“, so Olli Riek, der als Deutschlands erster Gastronomie-Komiker mal satirisch, mal nachdenklich für Furore sorgt. „Verbucht sich ein Kellner, tobt der Küchenchef. Der Keller aber muss sowohl vor dem Gast als auch vor dem Koch geradestehen. Vermasselt aber ein Koch das essen, gibt es dafür selten eine Entschuldigung und auch in dieser Situation ist der Kellner der, vor dem Gast für den Koch das Eisen aus dem Feuer holen muss“, gibt er zu bedenken.
https://soundcloud.com/hoteliertv/kellner-comedy-mit-olli-riek-interview-mit-gastronomicus-der-nichts-als-die-wahrheit-serviert
Also alles Ignoranten in der Küche? In der Tat ist der Ton oft raus in der „heißen Hölle“. Wie eine Spezialeinheit müssen sich alle im brutalen Druck des A-la-carte-Geschäfts blind aufeinander verlassen können. Reißt dann die Arbeitskette just am Paß oder irgendwie beim Schicken, gibt’s Zunder.
Allerdings: Mehr Respekt für den Service, der ja wichtiges Bindeglied zwischen Gast und Küche ist, sei schon angebracht, bemerkt nicht nur „Gastronomicus“ treffend. Wie passioniert man da zu Werke gehen muss, hat ein junger Mann der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ jüngst diktiert: “Ein besonders wichtiger Leitsatz in der gehobenen Gastronomie und Hotellerie: Der Gast soll nicht fragen müssen. Man muss ihm buchstäblich den Wunsch von den Augen ablesen. Einem Gast ist beispielsweise die Serviette heruntergefallen. Bevor er es gemerkt hat, habe ich sie aufgehoben, eine neue gefaltet und ihm gebracht. Dieses vorausschauende Arbeiten ist unabdingbar, wenn man in diesem Bereich tätig werden möchte.”
Deshalb Klartext vom „Gastronomicus“: „Dabei sollte doch klar sein, dass wir für ein und denselben Gast arbeiten, für dasselbe Unternehmen, für denselben Erfolg. Diese beiden Zahnräder müssen geschmeidig ineinandergreifen den hakt es irgendwo, wird die Maschine nicht mehr richtig laufen. Ein Koch kann noch so gut sein, noch so raffiniert kochen aber bringt er den Kellnern nicht genug Respekt entgegen, werden sie beginnen den Respekt vor dem Koch zu verlieren und das hat schlimme Folgen.“